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Forstået!
At the dawn of the social media era, Belle Gibson became a pioneering wellness influencer - telling the world how she beat cancer with an alternative diet. Her bestselling cookbook and online app provided her success, respect, and a connection to the cancer-battling influencer she admired the most. But a curious journalist with a sick wife began asking questions that even those closest to Belle began to wonder. Was the online star faking her cancer and fooling the world? Kaitlyn Dever stars in the Netflix hit series Apple Cider Vinegar . Inspired by true events, the dramatized story follows Belle’s journey from self-styled wellness thought leader to disgraced con artist. It also explores themes of hope and acceptance - and how far we’ll go to maintain it. In this episode of You Can't Make This Up, host Rebecca Lavoie interviews executive producer Samantha Strauss. SPOILER ALERT! If you haven't watched Apple Cider Vinegar yet, make sure to add it to your watch-list before listening on. Listen to more from Netflix Podcasts .…
Der Bildungspodcast mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda SEINE ZWEITE KARRIERE begann mit einem Anruf. "Wären Sie bereit, dass wir Sie dem Herrn Bundespräsidenten für einen Sitz im Wissenschaftsrat vorschlagen?", sei er gefragt worden. Seine Gegenfrage lautete: "Was bedeutet das für meine Arbeitsbelastung?" Und dann, erzählt Peter Strohschneider, der zu dem Zeitpunkt Professor für Germanistische Mediävistik an der Universität München war, habe er die "übliche Lüge" zu hören bekommen: "Na ja, die treffen sich da so viermal im Jahr." Ein Jahr später bereits sei er Vorsitzender des Wissenschaftsrats gewesen. "Und mit den vier oder zwölf Arbeitstagen war es dann schon mal nix." Strohschneider, 2005 bis 2011 Mitglied des Wissenschaftsrats und 2006 bis 2011 Vorsitzender dieses wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremiums von Bund und Ländern, redet in einem neuen "Gipfel der Bildung" über sein Verständnis von Wissenschaft und was es für seine Arbeit bedeutet hat: als Wissenschaftler, als Wissenschaftsratvorsitzender und anschließend als Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft zwischen Anfang 2013 und Ende 2019. "Mein eigenes höchst subjektives Experiment, seit ich Wissenschaftsverwaltung und Wissenschaftspolitik mache, besteht immer wieder darin, auszuprobieren, wie weit man in politische und institutionelle Machtzusammenhänge vorstoßen kann", sagt der 69-Jährige. "Ohne die Beobachtungsposition, ohne diese analytische Distanz preiszugeben. Und das ist immer wieder ein offenes Experiment." Etwa als er im April 2017 beim March for Science mitgelaufen sei als Reaktion auf die erste US-Präsidentschaft von Donald Trump. Auch zu dieser Demonstrationsteilnahme in seiner Rolle als, wie Strohschneider sagt, "politischer Akteur" habe er zugleich eine kritische Distanz gehabt, "weil ich meine, dass solche Transparente und Parolen wie 'Follow the Science' oder 'Über Fakten kann man nicht diskutieren' die erkenntnistheoretische Komplexität wissenschaftlicher Wissensproduktion dramatisch unterbieten". Sie seien im Grunde ein Ausdruck einer Wissenschaftsgläubigkeit, "die sich selber gar nicht kritisch reflektieren kann". Über diese Art naiver Wissenschaftsgläubigkeit, wenn sie sich mit einem tendenziell undemokratischen Machtanspruch verbindet, hat Strohschneider ein neues Buch geschrieben. "Wahrheiten und Mehrheiten. Kritik des autoritären Szientismus", heißt es, und über die Auswüchse und Folgen dieses Szientismus am Vorabend der zweiten Trump-Präsidentschaft redet er auch im Podcast mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda. Es geht um Querdenker, Wissenschaftsfeindlichkeit, die unpräzise Anwendung solcher Begriffe – und um Donald Trumps instrumentelle Auffassung von Wissenschaft. Von sich selbst sagt Peter Strohschneider, er habe Freude daran, öffentlich zu reden. Auch eine Vorlesung sei eine Art von öffentlicher Rede, "und auch das ist etwas, was ich mit Vergnügen gemacht habe. Also vielleicht ist mir eine gewisse Rampensauhaftigkeit nicht vollständig fern." Was die Zukunft der liberalen Demokratie betreffe, könne er sich nicht zwischen Pessimismus und Optimismus entscheiden, sagt der Mediävist. Die liberale Demokratie befinde sich "in einer wirklich herausfordernden und auch ihre Grundlagen – den Common Ground einer gemeinsamen, eines gemeinsam getragenen Rationalitätsrahmens zum Beispiel –provozierenden Phase". Und daraus folgere er: "Man muss, man muss für diese liberale Demokratie streiten. Dass dieser Streiterfolgreich sein kann, davon halte ich mich überzeugt. Ob er erfolgreich sein wird, das ist tatsächlich eine offene Frage."…
Der Bildungspodcast mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda NACH DER ENTFESSELUNG kommt die Authentizität – zumindest wenn man einem neuen Aufschlag aus dem Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) glaubt. Dieser einst von Bertelsmann-Stiftung und Hochschulrektorenkonferenz gegründete Think Tank treibt seit genau 30 Jahren mit seinen Analysen, Studien und Positionspapieren die Hochschulen vor her, je nach Position ist er wichtiger Impulsgeber oder Durchdrücker neoliberalen Gedankenguts. Geschäftsführer Frank Ziegele und Prokurist Ulrich Müller, verantwortlich für politische Analysen, haben jetzt gemeinsam ein neues Buch veröffentlicht, Titel: "Die authentische Hochschule – Wirksame Hochschulidentitäten in Zeiten des Umbruchs". Klingt nach hochschulpolitischer Psychoanalyse? Das mit der Entfesselung der Hochschulen habe in den vergangenen Jahrzehnten ganz gut geklappt, sagt Frank Ziegele. "Aber jetzt geht es mehr darum, was die Hochschulen mit ihrem Freiraum machen und wie sie den noch weiterentwickeln." Die Bedingungen dafür seien heute so gut sind wie nie zuvor. Ulrich Müller spricht von einer gleichzeitigen "Erwartungsexplosion" von außen gegenüber dem, was Hochschulen sein und leisten sollen. "Sie können sich besser als je zuvor profilieren, sie müssen es aber auch." Was bedeutet das praktisch zwischen Lehre, Forschung und Transfer, zwischen internationaler Spitzenwissenschaft und Verankerung in der Region? Wie diskutiert eine Hochschul-Community erfolgreich aus, was die "richtige" Identität für sie ist? Und was passiert mit den Hochschulen, die an der Aufgabe scheitern, sich ein unverwechselbares Profil zu geben? Frank Ziegele und Ulrich Müller sagen es in einem neuen "Gipfel der Bildung", dem Bildungspodcast mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda.…
Der Bildungspodcast mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda "UM UNS HERUM verändert sich die Welt sehr schnell. die Universität kann es sich nicht leisten, auf Stillstand zu setzen", sagt Birgitt Riegraf, Noch-Präsidentin der Universität Paderborn. Noch – weil sie sich gar nicht erst zur Wiederwahl gestellt hat. Die Paderborner Hochschulratsvorsitzende Dagmar Simon hatte vergangenes Jahr sogar ihren Rücktritt erklärt. Beide Wissenschaftsmanagerinnen sagen, sie hätten andere Auffassung von Governance, also der Universitätssteuerung, gehabt als der Akademische Senat. Die Soziologin Riegraf hatte die Universität seit 2018 geführt. Simon, Beraterin und Gastwissenschaftlerin am WZB, war seit 2017 Hochschulratsvorsitzende. Im "Gipfel der Bildung" sprechen sie mit Jan-Martin Wiarda und Patrick Honecker über unterschiedliche Management-Verständnisse in Universitäten. Dabei gehe es ihnen nicht so sehr um die Situation in Paderborn als um eine Beschreibung ähnlicher Spannungsfelder an Hochschulen überall im Land, sagen sie. Riegraff zweifelt dabei an, dass die bestehenden Strukturen Hochschulen strategiefähig machten. Ein "Gleichgewicht des Schreckens" existiere, betont auch Simon. Eine Governance, die eigentlich auf Austarieren setzen muss, stelle ein Problem dar. Mit welchen externen und internen Herausforderungen müssen sich Hochschulleitungen auseinandersetzen? Was sind die Stärken und Schwächen der Governance deutscher Hochschulen, und wo besteht der größte Handlungsbedarf? Im Podcast suchen die beiden Wissenschaftsmanagerinnen nach Antworten. Nichts gegen akademische Selbstverwaltung, betonen sie dabei mehrfach: Man müsse nur mal dringend überlegen, wie man zum Beispiel einen akademischen Senat zu mehr strategischem Denken bewegen könne.…
Der Bildungspodcast mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda SIE ist Lehrerin für Englisch und Kunst an einer Sekundarschule in Berlin-Neukölln. Von der Sorte, wie sie in Medien schnell als "Brennpunktschule" bezeichnet wird. Doch Ada M. Hipp, die in Wirklichkeit anders heißt, glaubt an ihre Schüler. In Gastbeiträgen hier im Blog hat sie über ihren täglichen Kampf gegen die Leseschwäche ihrer damaligen Siebtklässler berichtet, über das Klassenzimmer als Ort des Rassismus – und über einen Besuch im Potsdamer Museum Barberini, als schon die Hinfahrt zu einem Abenteuer wurde. Hipp glaubt an das, wie sie sagt, "verdammte Recht" ihrer Schüler, alle sich bietenden Möglichkeiten zur Bildung zu nutzen. In einer neuen Folge von "Gipfel der Bildung" stellt sie sich nun den Fragen von Jan-Martin Wiarda und Patrick Honecker. Sie erzählt, wie es war, als in der DDR aufgewachsene Lehrkraft erst an einer Schule im Ostteil Berlins zu arbeiten, wo rechtsradikales Gedankengut unter den Schülern kursierte, und dann nach Neukölln an eine Schule zu kommen, wo 100 Prozent ihrer Schüler aus Einwandererfamilien stammen. Und sie sagt, warum sie ihre Beiträge unter einem Pseudonym verfasst hat – um im Podcast-Gespräch dann doch ihren echten Namen zu nennen.…
Der Bildungspodcast mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda "DIE WELT HAT PROBLEME, die Uni hat Fächer", sagt Ada Pellert. Es ist ihr Lebensthema als Wissenschaftlerin: wie die Organisation Hochschule sich immer wieder neu erfindet. Weil, wie die 61 Jahre alte Österreicherin sagt, auch jede Generation den Begriff Bildung "neu definieren und mit Leben füllen" müsse. "Das ist für mich eigentlich die Mission einer Universität im 21. Jahrhundert", sagt Pellert. Das Problem ist allerdings, dass sich Hochschule mit Veränderung außerordentlich schwer tut. "Allein die Vorstellung, man sperrt 700 Menschen des Morgens ins Audimax, führt noch nicht automatisch zur Persönlichkeitsbildung", sagt sie. Pellert ist seit 2016 Rektorin der Fernuniversität in Hagen, der ersten und einzigen staatlichen Fernuniversität in Deutschland mit 70.000 eingeschriebenen Studierenden. Bis dahin war es ein langer Weg mit vielen Stationen, aber immer wieder dem einen Thema: der Transformation von Hochschule und Bildung. Die Expertin für Weiterbildung und Bildungsmanagement war Vizerektorin der Universität Graz und danach an der auf berufsbegleitende Weiterbildung spezialisierten Donauuniversität Krems, sie war Gründungspräsidenten der Deutschen Universität für Weiterbildung in Berlin und Präsidentin der Carl Benz Academy in Peking. In einem neuen "Gipfel der Bildung" sprechen Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda mit ihr über Fragmentierungen im Bildungssystem, die Pellert nur noch "grausam" findet, über die Zukunft der Hochschule, über das berechtigte und unberechtigte Hoffen auf neue Lerntechnologien. "Wenn wir Transformation ernst nehmen, ist Weiterbildung und lebenslanges Lernen das Mittel, das wir zur Umsetzung brauchen", sagt sie. Bildung als Chance, Bildung aber auch als soziale Frage, denn tatsächlich seien die Menschen im Lebensalter zwischen 25 und 75 auf sich allein gestellt, sagt Pellert. "Das ist nicht gut, da kommt es dann zu so einem Matthäus-Prinzip: Die haben, denen wird gegeben. Aber was passiert mit den vulnerableren Zielgruppen?" Die institutionelle Hoffnung der Hochschule in Hagen und anderswo sei, dass Bildung mithilfe der Künstlichen Intelligenz noch einmal anders personalisiert werden könne. "Da ist ein Potenzial, dass Bildung einfach besser werden kann und für mehr Menschen zugänglich", sagt Pellert. Und man spürt in jeder Minute dieses Podcasts: Die Frau, die ihr ganzes Leben als Wissenschaftlerin der Veränderung der Organisation Hochschule gewidmet hat, glaubt ganz fest an diese Jahrhunderte alte emanzipatorische Idee: Bildung als Schlüssel der Persönlichkeitswerdung.…
Der Bildungspodcast mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda MANCHMAL, SAGT JACOB CHAMMON, sei seine Herkunft ein echter Vorteil. So nach der Art: "Ach, der nette Däne", der ein bisschen komisch rede und ungewöhnliche Sachen sage. Und zu sagen hat Chammon, seit August neuer Geschäftsführer der Telekom-Stiftung, viel. Bildung, Digitalisierung, Teilhabe und Bildungschancen für alle, das sind seine Themen. Innerhalb weniger Jahre ist der Mann, der vor einem guten Jahrzehnt noch Lehrer in Kopenhagen war, damit zu einer nicht mehr wegzudenkenden Stimme im deutschen Bildungsdiskurs geworden. Eine Stimme, die zur Transformation mahnt und gleichzeitig Lust auf sie machen will. Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda haben ihn für einen neuen "Gipfel der Bildung" getroffen. Im Podcast-Gespräch erzählt Chammon, was ihn vor zwölf Jahren nach Süden trieb. Wobei er sagt: "Eigentlich bin ich nach Berlin gezogen und nicht nach Deutschland." Er sei immer noch fasziniert von dieser Großstadt mit ihren dreieinhalb Millionen Einwohnern, wo zwar vieles nicht funktioniere, aber eine menschliche Nähe herrsche, die er sonst nirgendwo erlebt habe. So sehr er wegen der Stadt hergezogen ist, so wenig wegen der Bildung, räumt der Lehrer für Deutsch, Dänisch, Geschichte und Musik ein. Und deshalb sei er erstmal konsterniert gewesen, als er das deutsche Bildungssystem von innen kennenlernte – an der Deutsch-Skandinavischen Gemeinschaftsschule in Berlin, wo er anfing und innerhalb weniger Jahre zum Schulleiter aufstieg. Nach den monatlichen Schulleiterbesprechungen im Bezirk hätten er und eine andere internationale Kollegin immer erstmal ins KaDeWe gehen müssen, zum Champagnertrinken und zur Verarbeitung. So machtlos hätten sie sich gefühlt. "Aber lustigerweise war das immer für mich so eine Motivation zu zeigen, wir können auch anders." 2015 war er der erste Schulleiter, der in Berlin ein offenes WLAN an einer Grundschule installierte, Demonstrationen bis hinein in sein Büro damit auslöste – und eine Debatte und, wie Chammon sagt, "gute Gespräche". Wenn man ihn fragt, warum sich Deutschland mit Veränderungen jeglicher Art schwertut, sagt er, in Deutschland würden nicht das Problem und seine Lösungen in den Vordergrund gestellt. "Wir springen nicht über unsere eigenen Schatten, um das Problem zu lösen. Unser ganzes System ist ausgerichtet darauf, dass wir uns nicht anklagbar machen", es gehe um "Rechtssicherheit". Chammon sagt "wir", wenn er die Deutschen meint, und er sagt "wir", wenn er von Dänemark spricht – was zeigt, wie er sich auch gedanklich zwischen den beiden Systemen bewegt. Deutschlands großer Unterschied zu Dänemark sei, sagt er, dass ein kleines Land sich nicht auf eine solche Kraft und Breite seiner Wirtschaft und seines Mittelstandes stützen könne. Weshalb es "immer innovativ vorangehen und dann auch vielleicht damit Fehler machen" müsse. Ein trotz allem optimistisches Podcast-Gespräch über die Zukunftskompetenzen, die Schüler brauchen, über die Geschichte und die Wandelbarkeit des Föderalismus, neue Prüfungsformate in Zeiten der KI – und die Lehrerbildung. Chammon sieht ein Zeitfenster für die Transformation der deutschen Schulen, das gerade offen sei, die "große Chance" der "geballten Schwarmintelligenz". Es ist dieser Optimismus, der Chammon aus dem Schulleiterjob heraus in die deutsche Stiftungsszene katapultiert hat, erst als geschäftsführender Vorstand des Forums Bildung Digitalisierung und schließlich zur Telekom-Stiftung. Er sagt: "Wenn der Riese sich bewegt, dann wird auch zugehört oder da auch wird mitgetanzt."…
Der Bildungspodcast mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda DREI ERC-GRANTS hat Jens Eisert bislang eingeheimst. Der 52 Jahre alte Professor für Theoretische Physik gehört zu den weltweit meistzitierten Wissenschaftlern auf dem Feld des Quantenrechnens und komplexer Quantensysteme. Und er liebt es, über seine Forschung zu sprechen. So anschaulich, dass auch Nichtexperten verstehen, was ihn an seinem Forschungsgebiet fasziniert – und warum die deutsche Politik eine Zeitlang in einen regelrechten Quantenrausch geraten ist. Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda haben ihn zu einem neuen "Gipfel der Bildung" getroffen. Eisert, seit 2011 am Dahlem Center for Complex Quantum Systems der Freien Universität Berlin, spricht über Hype Cycles und die bestechend andere Architektur von Quantenrechnern – und über voreilige und berechtigte Erwartungen. Das Außergewöhnliche an Quantenrechnern sei, sagt Eisert, dass sie auf der Basis kleinster physikalischer Systeme arbeiteten, in Form einzelner Atome, Photonen und Ionen, "und dass auf dieser Ebene die Natur extrem und radikal anders funktioniert, als wir das in unserer Alltagserfahrung der Welt, die wir wahrnehmen, kennen". Im Augenblick seien diese Computer noch "verstaubt, verrauscht, halb groß", aber wenn sie einmal "ganz fertig" seien, dann würden sie "wirklich unfasslich rechnen" und Probleme lösbar machen, "die man sonst nicht lösen kann". Was auch Eisert nicht sagen kann: ob und wann das gelingt – und ob das, was die Rechner jetzt schon können, "nur ein Vorgeplänkel auf das richtige Ding" sei. Für Eisert ist freilich schon der Weg dahin das Ziel. Das, was für ihn die Mathematik und Physik so besonders macht: dass "in postmodernen Welten, wo so viele Aussagen nebeneinander und quer durcheinander gehen", man in seinem Forschungsfeld "sehr konsenslastig" arbeiten könne. "Völlig ohne Kontext kann man an die Tafel gehen und kommt zu gemeinsamen Ergebnissen." Politisch scheint der Quantenrausch dagegen schon wieder vorbei zu sein: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz will den Mittelansatz fürs Quantencomputing allein nächstes Jahr um 170 Millionen Euro zusammenstreichen, wie eine Ministeriumssprecherin bestätigte, als "Teil der notwendigen Konsolidierung im BMWK-Etat". Eisert wird es nicht stören. Er ist selbst gespannt, wie weit ihn und seine Kollegen die Erforschung des Quantenrechnens trägt. Das sei so ähnlich wie in der Energieforschung, sagt er. "Zwischen kleinem Kohlekraftwerk und erfolgreicher Kernfusion ist alles drin."…
Der Fragensteller-Podcast ER KENNT die Jugendlichen von Neukölln-Nord und ihre Lebenswelten wie kaum ein zweiter. Seit vielen Jahren ist Detlef Pawollek Rektor im Bezirk, früher an einer Hauptschule, inzwischen leitet er die Röntgen-Sekundarschule. Das sei ein sehr belastender Job, sagt er. "Aber ich könnte es mir nach all den Jahren auch nicht mehr anders vorstellen." Pawollek ist zu Gast in einer neuen Folge des Podcasts "Gipfel der Bildung". Mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda spricht er unter anderem über die Berliner Silvesterkrawalle. "Wenn Sie so wollen", sagt er, seien diese "jetzt das Produkt dessen, was über Jahre hinweg in diesem Bezirk zu beobachten ist und auch gelebt wird". An der Art, wie er redet, merkt man, dass Pawollek seine Schülerinnen und Schüler am Herzen liegen. Vielleicht formuliert er gerade deshalb oft harte Sätze. Diesen zum Beispiel: "Wenn sie in einem Sozialraum leben, der von andern Maßstäben beherrscht wird, da gehts nicht darum, dass man sich tugendhaft verhält, sondern darum, dass man in dem Bezirk, in den Straßen überlebt und Respekt bekommt." Es herrsche eine "weit verbreitete seelische Armut", nicht selten beobachte er auch massive psychische Erkrankungen in den Familien. Pawollek, der sich in der GEW-Vereinigung Berliner Schulleiterinnen und Schulleiter engagiert, sagt, es brauche Menschen, "die für diese Jugendlichen da sind. Meine Überzeugung ist meine Motivation." Seine Möglichkeiten als Schulleiter sieht er jedoch als begrenzt an. So gebe es an der Röntgen-Schule eine "extrem gute Berufsorientierung. "Aber wir bringen nur knapp sieben Prozent der Kinder in eine duale Ausbildung. Das ist verschwindend gering und schon fast peinlich." Aber was solle er tun, sagt Pawollek. "Ich kann nicht in den Sozialraum hineinwirken. Wenn die Schüler in die Schule kommen, kommen sie in eine andere Welt." Die soziale Schichtung spiele eine entscheidende Rolle. Aber wie oft kommt es vor, dass sich zum Beispiel die Welten von Migranten und Nichtmigranten wirklich mischten? "Enge Freundschaften? Ehen? Selten!" Pawolleks Forderung: "Staatlicherseits müsste endlich ein Umdenken erfolgen, weg von der Alimentierung. Wie kann ich einer mehrköpfigen Familie überhaupt deutlich machen, dass die Erwerbsbiografie wichtig ist, wenn sich eine lohnende Erwerbsbiografie, wie wir sie kennen, in ihren Reihen überhaupt nicht abbildet?"…
Der Bildungspodcast mit Jan-Martin Wiarda und Patrick Honecker SIE GEHÖRTE zu den weniger beachteten Taten von Ex-Bundesverkehrminister Andreas Scheuer (CSU): die Einrichtung von bundesweit sieben Fahrradprofessuren. Eine von ihnen hat Angela Francke übernommen, seit Sommersemester 2020 Leiterin des Bereichs Radverkehr und Nahmobilität an der Universität Kassel. Sie ist zu Gast in einem neuen Gipfel der Bildung mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda, und sie sagt: Als Gesellschaft "haben wir einen Windschutz-Scheiben-Blick, sehr autozentriert. Radfahrer:innen werden oft noch als Provokateure verstanden." Das will sie durch ihre Forschung und Lehre ändern. Aber wo genau verlaufen eigentlich die Grenzen zwischen Wissenschaft und Aktivismus? Welche Einstellung hat eine Fahrradprofessorin gegenüber Autofahrern, und was genau meint sie, wenn sie sagt: "Ein Fahrrad ist die Erweiterung des Mobiltätsradius für lau"? Francke, die in ihrer Garage historische Fahrradmodelle sammelt, erklärt es im Podcast – und widerspricht auch der Angst vieler Gewerbetreibender, dass die Sperrung der Innenstädte für den Autoverkehr sie in die Pleite treiben könnte. Das Gegenteil sei der Fall: "Fahradfahrer:innen und Fußgänger:innen generieren die höheren Umsätze!" Corona habe das Verkehrsverhalten massiv verändert. Menschen pendelten seltener und zögen aus den Städten in ländliche Regionen – jeweils mit Konsequenzen für die Autonutzung. Deutschland könne eine Menge lernen von einigen seiner Nachbarn, doch müsse man mit klischeehaften Überhöhungen vorsichtig sein. So herrsche in den Niederlanden "Trouble in Paradise": Ausgerechnet im vermeintlichen Fahradfahrer:innen-Paradies, berichtet Francke, könnten immer weniger Kinder Fahrrad fahren.…
Der Bildungspodcast mit Jan-Martin Wiarda und Patrick Honecker DER WISSENSCHAFTSMANAGER Johann-Dietrich, genannt "Jan" Wörner ist sich seines Marktwertes bewusst. Er pflegt Kontakte zu den Größen der nationalen und internationalen Hightech-Szene. Und kokettiert auch gern mal damit. Kein Wunder: Der Professor für Bauingenieurwesen hat in den vergangenen 30 Jahren wissenschaftliche Top-Positionen in Serie besetzt. Von der Präsidentschaft an der Technischen Universität Darmstadt über den Vorstandsvorsitz beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bis hin zum Generaldirektor der Europäischen Weltraumagentur ESA. Jetzt steht er als Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, der acatech, vor. Und feilt schon kräftig an deren Image. Im Gipfel der Bildung spricht der 68-Jährige über das Problem der Deutschen mit dem Risiko, über Optimismus und das Potenzial neuer Technologien. Außerdem geht um das Verhältnis von Wissenschaft und Politik, um Reisen zum Mond, die in wenigen Jahren selbstverständlich sein werden – und warum die Marserkundung wohl noch länger dauern wird. Zwischendurch verrät Wörner, wofür jederzeit alles stehen und liegen lassen würde.…
Der Bildungspodcast mit Jan-Martin Wiarda und Patrick Honecker IM HERBST entließ die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) die Archäologin Nicole Boivin als Direktorin am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena, der Vorwurf: Sie habe Mitarbeiter und Studierende gemobbt und sich das Forschungsprojekt einer Kollegin angeeignet. Erst verteidigte Boivin sich gerichtlich, vor wenigen Wochen ging sie zum Gegenangriff über und forderte von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger eine schärfere Kontrolle der MPG – weil sie am eigenen Leib schwere Verfahrensfehler beim Umgang mit den Vorwürfen gegen sich erfahren habe. Unabhängig von der Frage, zu welchem Grad Boivin tatsächlich auch Opfer ist und zu welchem Grad Täterin: Die öffentliche Debatte dürfte noch heißer laufen. Gibt es in der Wissenschaft einen Gender Bias gegen Frauen in Führungspositionen? Warum nimmt zwar einerseits die Zahl von Rektorinnen und Institutsdirektorinnen zuletzt stärker zu, scheinen sich aber andererseits die Berichte über ihre Rücktritte und Entlassungen zu häufen? Ulrike Beisiegel war bis zu ihrem vorzeitigen Rücktritt Präsidentin der Universität Göttingen. Norbert Sack ist Headhunter und hat zuletzt immer mehr Berufungsverfahren mit Frauen begleitet. Zusammen haben Sie ein Papier mit zwölf Thesen verfasst, das sich an Erklärungen und Schlussfolgerungen versucht: für Frauen und Männer in der Wissenschaft, aber auch für die Wissenschaftspolitik. Im "Gipfel der Bildung" mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda sagt Sack, warum er einen gewaltigen Backlash und Rückschlag für Frauen in Führungspositionen fürchtet, falls sich nichts Grundlegendes ändert. Beisiegel meint, dass sicher auch Frauen gebe, die nicht gut führen könnten. "Das primäre Problem aber ist, dass ihr Führungsstil so deutlich anders ist." Ein Gespräch über unterschiedliche Auffassungen vom Chef:innensein, über die Bedeutung von Netzwerken und Governance-Strukturen in der Wissenschaft, die von Männern geprägt und auf Männer zugeschnitten sind. Um erfolgreich zu sein, sagt Beisiegel, sollten Frauen "ja nicht werden wie die Männer, sondern ihre eigenen Perspektiven einbringen". Männer, sagt Sack, seien "vermutlich etwas machtorientierter, Frauen leistungsorientierter".…
Der Bildungspodcast mit Jan-Martin Wiarda und Patrick Honecker "DIE POLITISCHEN STRUKTUREN in Deutschland sind nicht dafür aufgestellt, auf Krisen reagieren zu können", sagt Moritz Schularick, Professor für Makroökonomik und Ökonometrie an der Universität Bonn und derzeit der wohl begehrteste deutsche Ökonom. Zahlreiche Institutionen buhlen um ihn als Chef. Als Gast im "Gipfel der Bildung" scheut Schularick keine klaren Worte. Jurist:innen sieht er als ein wesentliches Problem in einem veränderungsfeindlichen Deutschland, das Spitze im Verfeinern eingefahrener Technologien, aber kaum noch zu wirklichen Neuentwicklungen fähig sei. Gleichzeitig hadert der 47-Jährige mit der wirtschaftswissenschaftlichen Politikberatung, der er konzeptionelle und intellektuelle Schwächen vorwirft. Auf die Frage, wie man ein erfolgreicher Ökonom wird, gebe es nur eine Antwort, sagt Schularick: "Spannende Fragen stellen." Im Podcast war er jedoch vor allem für die Antworten zuständig. Und die haben es teilweise in sich.…
Der Bildungspodcast mit Jan-Martin Wiarda und Patrick Honecker NEUE BEAMT:INNEN braucht das Land. Nicht nur, dass mit den kommenden Ruhestandswellen der Babybommer viele Staatsdiener ausscheiden. Es braucht auch einen neuen Typus an Beamt:innen, welcher die anstehenden gesellschaftlichen Transformationen begleiten kann. Benjamin Limbach bildet Beamte aus. Er ist Präsident der Hochschule des Bundes in Brühl, die für den gehobenen und höheren Dienst der Bundesbehörden ausbildet. Er hat als erster Präsident beim Bundesinnenministerium durchgesetzt, dass seine Hochschule die Regenbogenflagge als Zeichen für Vielfalt setzen darf. "Ich möchte, dass deutlich wird, dass wir im Öffentlichen Dienst eine Willkommenskultur haben", sagt Limbach im Podcast. Auch im weiteren "Gipfel der Bildung" findet Limbach klare Worte. Er möchte die künftigen Beamt:innen dazu befähigen, nicht immer erst eine Sicherheit zu schaffen oder eine neue Regelung zu finden. Er sage den Studierenden: "Macht, was wirklich zählt!“ Die große Stärke seiner und der anderen Hochschulen des Bundes sieht er darin, dass sie nicht in einem Fach ausbilden, sondern ganz konkret für einen Beruf. "Wir machen ein zielgerichtetes duales Studium." Nicht ohne Herausforderungen. Das Stichwort Digitalisierung zum Beispiel fällt häufig im Gespräch mit Benjamin Limbach. "Da brauchen wir noch einen ganz starken Aufbruch", sagt er. "Und das wird teuer werden, dafür müssen wir Geld in die Hand nehmen."…
Der Bildungspodcast mit Jan-Martin Wiarda und Patrick Honecker BERLIN LIEGT bei den Bildungsausgaben im Bundesvergleich an der Spitze. 13.000 Euro gab die Hauptstadt 2020 pro Schüler und Schülerin an ihren öffentlichen Schulen aus. Gegenüber 10.600 Euro in Bayern, 8.800 Euro in Baden-Württemberg und 8.100 Euro in Nordrhein-Westfalen. Wie kann es dann sein, dass, wie Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt sagt, das Berliner Schulchaos trotzdem "in aller Munde" ist? Dass "wenn irgendwo jemand gebasht werden soll", man nur sagen müsse, das sei ja wie in Berlin? Maroldt und die Tagesspiegel-Bildungsexpertin Susanne Vieth-Entus haben sich auf die Suche nach Antworten gemacht. Daraus ist ein gemeinsames Buch entstanden, das gerade erschienen ist: "Klassenkampf." In einem neuen "Gipfel der Bildung" erzählen die beiden, wie die Idee zum Buch entstanden ist. Sie hätten im "Checkpoint Newsletter jeden Tag seit Jahren über Details und auch größere Katastrophen der Berliner Bildungslandschaft berichtet und irgendwann gesagt: Dass muss man mal zusammenfegen, sagt Maroldt im Podcast mit Jan-Martin Wiarda und Patrick Honecker. "Man muss ja irgendwann auch mal was lernen aus dem ganzen Krempel!" Das Paradoxe: Trotz der vergleichsweise guten Bildungsfinanzierung schenke die Berliner Politik dem Thema Schule viel zu wenig Beachtung. Wie könne es eigentlich sein, fragen Maroldt und Vieth-Entus, dass das Wollen und Werden in der Bildungspolitik der Hauptstadt so dramatisch auseinanderliefen? "Es gibt in der Berliner Politik eine systematische Unzuständigkeit, die in Verantwortungslosigkeit abgleitet, wo jeder ein Teil eines Problems an jemand anderen überträgt", sagt Maroldt. Hinzu komme, sagt Vieth-Entus: Im Ansatz mache Berlin viel richtig, versemmele es dann aber in der Umsetzung. "Es täte der Bildungspolitik gut, so wenig Ideologie wie möglich übergestülpt zu bekommen." Doch die beiden Journalisten klagen und kritisieren nicht nur, sie suchen nach Lösungen. "Der Ansatz war eigentlich", sagt Lorenz Maroldt: "Was können wir von den anderen (Bundesländern) lernen? Wir haben bei der Recherche festgestellt, dass es aber auch ganz viel gibt, was die anderen von Berlin lernen können." Ein Podcast über Berliner Phänomene, den im Berliner Schulsystem noch existierenden Job des Vervielfältigers und Physiklehrer, die als IT-Spezialisten ihrer Schule gelten, wenn sie in der Freizeit drei Kabel zusammenlöten können.…
Der Bildungspodcast mit Jan-Martin Wiarda und Patrick Honecker "ICH BIN JEMAND, der ein sehr großes Freiheitsbedürfnis hat", sagt Dieter Lenzen. Ein Motiv, warum er begonnen hat, sich einst in der Uni-Selbstverwaltung zu engagieren, um am Ende fast zwei Jahrzehnte lang Universitätspräsident zu werden – erst an der Freien Universität Berlin, dann an der Universität Hamburg. Beide führte er zum Exzellenz-Titel. Ende Februar gibt Lenzen, 74, nun seinen Chef-Posten ab. Im Podcast mit Patrick Honecker und Jan-Martin Wiarda zieht er Bilanz und spricht über sein persönliches Verständnis von Führung in einer akademischen Einrichtung. Es sei ihm wichtig daran zu erinnern, "dass manche Dinge einfach nicht normal sind, so wie sie laufen, in der Bürokratie, in der Verwaltung und so weiter", sagt er. Präsident:innen hätten die Aufgabe, Universitäten nach den Bedürfnissen und Regeln von Wissenschaft zu steuern. Lenzen spricht über Wissenschaftsfreiheit und deren Gefährdung, über Political Correctness. Er erinnert sich an wichtige Ereignisse seiner Amtszeiten in Berlin und Hamburg, kommentiert Hochschulpolitik und Initiativen wie "#IchBinBHanna". Die Politik dürfe sich nicht aus der Wissenschaft verabschieden, sondern müsse sich an ihr orientieren, sagt Lenzen. Und: "Wissenschaftler sind keine Laufbahnbeamten. Nur unter einem gewissen Risiko kann man kreativ bleiben."…
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