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Die Infrastruktur der Wissensgesellschaft – mit Eva Barlösius
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Infrastrukturen prägen unser Handeln: Wie wir uns durch Raum und Zeit bewegen, was wir von der Welt wissen, wie wir miteinander kommunizieren. Sie zu verstehen heißt, die Gesellschaft und ihren Wandel zu begreifen.
Eva Barlösius hat diesen Versuch unternommen. Dabei vermeidet sie, geschichtliche Erfahrungen und bisherige Konzepte unreflektiert in die Zukunft zu projizieren. Die Standarderzählung vom neoliberalen Niedergang der Infrastrukturen, so Barlösius, sei deshalb ein schlechter Ausgangspunkt. Sie sei zwar nicht falsch, sie bleibe aber noch im Bann einer spezifischen historischen Phase der wohlfahrtsstaatlichen Infrastrukturpolitik. Eine Politik, die mit der Durchdringung des nationalen Territoriums und einer strengen Normierung und Reglementierung einher gegangen sei.
In mehreren Fallstudien erkundet sie höchst unterschiedliche Aspekte des Infrastrukturwandels: vom Dorf, aus dem sich private Geschäfte und der Staat mehr und mehr zurückziehen, bis zur Universität, in der Forschungsdaten der einen Wissenschaftlerinnen zu den Infrastrukturen der anderen werden – und die Forschung selbst zur Infrastruktur der Politik, Wirtschaft und Verwaltung.
Die Zukunft der Infrastruktur kann für Barlösius weder in der großflächigen Monopolisierung durch private Unternehmen noch in der Standardisierung einer rein staatlichen Infrastrukturpolitik liegen. Mitgliedschaft und Mitwirkung wird in verschiedenen Dimensionen der Infrastruktur wichtiger werden. Welche Institutionen die Träger werden, ist eine ungeklärte Frage. Aber eine, über die eine politische Debatte dringend nötig ist.
Links
- Eva Barlösius: Infrastrukturen als soziale Ordnungsdienste (2020)
- Andreas Knie
- Claudia Neu
- Dirk van Laak
- DNB52 „Höher, schneller, weiter – Mit Dirk van Laak über die Geschichte der Infrastruktur“
Transkript
Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.
Gast
- Eva Barlösius
Verwandte Episoden
- Muster einer neuen Gesellschaft – Mit Silke Helfrich über die Philosophie der Commons
- Höher, schneller, weiter – Mit Dirk van Laak über die Geschichte der Infrastruktur
- Wohnen als soziale Infrastruktur – mit Inga Jensen
- Mit Luisa Schneider über das Leben auf der Straße
- Alternative Fakten – mit Nils C. Kumkar
Kapitler
1. Technizistische Verkürzung (00:07:27)
2. Technik versus Soziales? (00:11:19)
3. Ambivalenz der modernen Infrastrukturgeschichte? (00:16:07)
4. Normierung und Individualisierung (00:21:49)
5. Wohlfahrtsstaat in der Nachkriegszeit (00:24:14)
6. Die politische Theorie der Infrastruktur (00:29:25)
7. Was ist falsch an der Neoliberalismus-Erzählung? (00:33:20)
8. Engführung auf Staatlichkeit (00:40:39)
9. Demografischer Wandel und Infrastruktur (00:46:29)
10. Infrastrukturen auf dem Dorf (00:52:41)
11. Dörfliche Infrastrukturen und öffentliche Förderung (00:59:14)
12. Commons: aus der Not eine Tugend? (01:01:55)
13. Die Wissensgesellschaft? (01:11:46)
14. Die Verallgemeinerung akademischer Praktiken (01:21:12)
15. Infrastrukteure der Wissensgesellschaft (01:28:35)
16. 02 Ketsa - Changed Tomorrow (01:38:46)
97 episoder
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3. Ambivalenz der modernen Infrastrukturgeschichte? (00:16:07)
4. Normierung und Individualisierung (00:21:49)
5. Wohlfahrtsstaat in der Nachkriegszeit (00:24:14)
6. Die politische Theorie der Infrastruktur (00:29:25)
7. Was ist falsch an der Neoliberalismus-Erzählung? (00:33:20)
8. Engführung auf Staatlichkeit (00:40:39)
9. Demografischer Wandel und Infrastruktur (00:46:29)
10. Infrastrukturen auf dem Dorf (00:52:41)
11. Dörfliche Infrastrukturen und öffentliche Förderung (00:59:14)
12. Commons: aus der Not eine Tugend? (01:01:55)
13. Die Wissensgesellschaft? (01:11:46)
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