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ERF Plus - Bibel heute Falscher Gottesdienst

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„Er hilft dem Elenden herrlich“

Dieses Wort aus dem Psalm 149 habe ich mir vor vielen Jahren in meine Bibel geschrieben, sozusagen als mein persönliches Glaubensbekenntnis. Beim Nachlesen im Psalm merke ich nun, dass sich dieses Wort ursprünglich auf das Volk Israel bezieht. Im Original steht: „Er hilft den Elenden herrlich!“

Ich habe dieses Wort vor Jahren aber auf mich bezogen und aus der Mehrzahl „den Elenden“ die Einzahl „dem Elenden“ gemacht.

Warum?

Weil ich es kenne, wie es ist, sich elend zu fühlen. Damals habe ich es erlebt: Ich fühlte mich elend, hundeelend. Und dann habe ich diesen Vers entdeckt und ihn für ewig und alle Zeiten aufgeschrieben: „Er hilft dem Elenden herrlich!“ (Psalm 149, 4)

Das habe ich erfahren:

„Er“: das ist der lebendige Gott, der dem Volk Israel durch den Propheten Jesaja mitteilen lässt: „Ich sehe auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist.“

Immer wieder lässt Gott im Laufe der Geschichte den Menschen, die an ihn glauben, genau dieses mitteilen: Ich bin der Gott, der die Elenden sieht. Gott sieht nicht nur sein Volk, sondern auch den Einzelnen. Und auch das teilt er durch seine Propheten immer wieder mit.

Neben David, dem Psalmsänger, und dem Propheten Jesaja war es auch der Prophet Jeremia, der diese Botschaft immer wieder verbreitet hat. Auch er fühlte sich krank, hilflos, verlassen, einsam und elend und Gott sah sein Elend.

Einmal flehte er Gott an:

„Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.“ (Jeremia 17,14)

Dieser Vers hat mich in der Phase meines Lebens, als ich mich besonders elend fühlte, begleitet. Es war zu Beginn meines Studiums: Ich war einsam, hatte Liebeskummer, litt unter der Vermittlung einer zum Teil unbiblischen Theologie durch manche Professoren, hatte die erste Latinum-Prüfung nicht bestanden und dann wurde ich auch noch krank. Nach einer schweren Nasennebenhöhlenentzündung entdeckte der Arzt auf dem Röntgenbild eine große Zyste. Deswegen sollte ich operiert werden.

Der Chefarzt, der die Operation selbst vornehmen wollte, fuhr aber erst einmal einige Tage in Urlaub. Da lag ich nun im Krankenhaus und wartete eine Woche lang auf die Operation. Obwohl ich sonst eher ängstlich bin und besonders Angst vor Operationen habe,

war ich von einer unerklärlichen Ruhe und Gelassenheit erfüllt. Ich bereitete mich auf die anstehende zweite Latinum-Prüfung und auf andere Prüfungen vor.

Kurz vor meinem Krankenhausaufenthalt hatte ich in meiner Heimatgemeinde in einer Chorwoche einen Kanon gelernt, der genau diese Worte enthielt:

„Heile mich, Herr, so werde ich heil! Hilf du mir, so ist mir geholfen.“

Ich habe Gott nicht stundenlang um Heilung angefleht, ich habe mich ihm einfach auch mit diesen Worten anvertraut.

Der Chefarzt kam aus dem Urlaub und veranlasste eine erneute Röntgenaufnahme.

Erstaunt sah er, dass die Zyste vollständig verschwunden war, und ergriffen sagte er:

„Sie hatten etwas ganz Seltenes, aber jetzt ist nichts mehr da. Kommen Sie aber regelmäßig weiter zu Kontrolluntersuchungen.“

Aus dem Bittgebet wurde nun mein Danklied:

„Danke, Herr, du hast mir geholfen. Danke, Herr, du hast mich geheilt.“

Als ich dann einige Tage später zur Prüfung ging, sang ich den ganzen Weg in meinem Herzen: „Hilf du mir, so ist mir geholfen. Danke, Herr, du hast mich geheilt.“ Und auch das hat er dann getan. Ich habe das Latinum bestanden.

Damals also hat Gott mir geholfen, damals hat er mich geheilt. Damals hat er sich über die kleine Studentin erbarmt, die sich elend und verlassen fühlte. Daraus kann ich nicht folgern, dass das bei künftigen Krankheiten auch so positiv verlaufen wird. Gott kann von Krankheiten heilen, aber er tut es nicht immer. Gott kann ganz konkret helfend eingreifen, aber er will es nicht immer. Er hat den Überblick und weiß, was wirklich gut für mich ist.

Mein Gebet lautet daher immer auch: „Dein Wille geschehe!“

Doch ich weiß: Ganz egal, welches Elend auf mich zukommen wird, er hilft der Elenden, er hilft dem Elenden und er hilft den Elenden herrlich.

„Gott sieht auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist.“

Das erfuhren damals Jesaja und das Volk Israel. Das erfuhren Jeremia und David. Das erfuhren unzählige Menschen aller Zeiten und Generationen. Und das habe auch ich erfahren. Diese Zusage Gottes gilt für alle, die ihr Vertrauen auf den großen Gott setzen,

der der Schöpfer des Universums ist, der alles gemacht hat, was da ist. Es gilt für alle, die Ehrfurcht vor dem Wort des Herrn haben.

„Meine Hand hat alles gemacht, was da ist, spricht der HERR. Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort.“

(Jesaja 66, 2)

Wie Gott dem Elenden helfen wird, ist aber Gottes Sache. Und auch diese Erkenntnis kann ich nach vielen Jahren immer noch nachlesen und erfahren - da steht in meinem Poesiealbum der schöne Vers:

„Wie Gott mich durchbringt, weiß ich nicht,

doch eines weiß ich wohl:

dass er, wie mir sein Wort verspricht,

mich durchbringt wundervoll.“

Wer das glaubt, der kann getrost in jeden Tag gehen. Wer sich diesem großen Durchbringer anvertraut, der braucht keine Angst mehr vor der Zukunft haben. Wer darauf vertraut, der weiß sich jeden Tag in Gott geborgen, an den guten und an den bösen Tagen: im Glück und im Unglück. Als junger Mensch und im Alter.

Gestern – heute und in Ewigkeit.

Autor: Jutta Hoffmann


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Ich habe dieses Wort vor Jahren aber auf mich bezogen und aus der Mehrzahl „den Elenden“ die Einzahl „dem Elenden“ gemacht.

Warum?

Weil ich es kenne, wie es ist, sich elend zu fühlen. Damals habe ich es erlebt: Ich fühlte mich elend, hundeelend. Und dann habe ich diesen Vers entdeckt und ihn für ewig und alle Zeiten aufgeschrieben: „Er hilft dem Elenden herrlich!“ (Psalm 149, 4)

Das habe ich erfahren:

„Er“: das ist der lebendige Gott, der dem Volk Israel durch den Propheten Jesaja mitteilen lässt: „Ich sehe auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist.“

Immer wieder lässt Gott im Laufe der Geschichte den Menschen, die an ihn glauben, genau dieses mitteilen: Ich bin der Gott, der die Elenden sieht. Gott sieht nicht nur sein Volk, sondern auch den Einzelnen. Und auch das teilt er durch seine Propheten immer wieder mit.

Neben David, dem Psalmsänger, und dem Propheten Jesaja war es auch der Prophet Jeremia, der diese Botschaft immer wieder verbreitet hat. Auch er fühlte sich krank, hilflos, verlassen, einsam und elend und Gott sah sein Elend.

Einmal flehte er Gott an:

„Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.“ (Jeremia 17,14)

Dieser Vers hat mich in der Phase meines Lebens, als ich mich besonders elend fühlte, begleitet. Es war zu Beginn meines Studiums: Ich war einsam, hatte Liebeskummer, litt unter der Vermittlung einer zum Teil unbiblischen Theologie durch manche Professoren, hatte die erste Latinum-Prüfung nicht bestanden und dann wurde ich auch noch krank. Nach einer schweren Nasennebenhöhlenentzündung entdeckte der Arzt auf dem Röntgenbild eine große Zyste. Deswegen sollte ich operiert werden.

Der Chefarzt, der die Operation selbst vornehmen wollte, fuhr aber erst einmal einige Tage in Urlaub. Da lag ich nun im Krankenhaus und wartete eine Woche lang auf die Operation. Obwohl ich sonst eher ängstlich bin und besonders Angst vor Operationen habe,

war ich von einer unerklärlichen Ruhe und Gelassenheit erfüllt. Ich bereitete mich auf die anstehende zweite Latinum-Prüfung und auf andere Prüfungen vor.

Kurz vor meinem Krankenhausaufenthalt hatte ich in meiner Heimatgemeinde in einer Chorwoche einen Kanon gelernt, der genau diese Worte enthielt:

„Heile mich, Herr, so werde ich heil! Hilf du mir, so ist mir geholfen.“

Ich habe Gott nicht stundenlang um Heilung angefleht, ich habe mich ihm einfach auch mit diesen Worten anvertraut.

Der Chefarzt kam aus dem Urlaub und veranlasste eine erneute Röntgenaufnahme.

Erstaunt sah er, dass die Zyste vollständig verschwunden war, und ergriffen sagte er:

„Sie hatten etwas ganz Seltenes, aber jetzt ist nichts mehr da. Kommen Sie aber regelmäßig weiter zu Kontrolluntersuchungen.“

Aus dem Bittgebet wurde nun mein Danklied:

„Danke, Herr, du hast mir geholfen. Danke, Herr, du hast mich geheilt.“

Als ich dann einige Tage später zur Prüfung ging, sang ich den ganzen Weg in meinem Herzen: „Hilf du mir, so ist mir geholfen. Danke, Herr, du hast mich geheilt.“ Und auch das hat er dann getan. Ich habe das Latinum bestanden.

Damals also hat Gott mir geholfen, damals hat er mich geheilt. Damals hat er sich über die kleine Studentin erbarmt, die sich elend und verlassen fühlte. Daraus kann ich nicht folgern, dass das bei künftigen Krankheiten auch so positiv verlaufen wird. Gott kann von Krankheiten heilen, aber er tut es nicht immer. Gott kann ganz konkret helfend eingreifen, aber er will es nicht immer. Er hat den Überblick und weiß, was wirklich gut für mich ist.

Mein Gebet lautet daher immer auch: „Dein Wille geschehe!“

Doch ich weiß: Ganz egal, welches Elend auf mich zukommen wird, er hilft der Elenden, er hilft dem Elenden und er hilft den Elenden herrlich.

„Gott sieht auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist.“

Das erfuhren damals Jesaja und das Volk Israel. Das erfuhren Jeremia und David. Das erfuhren unzählige Menschen aller Zeiten und Generationen. Und das habe auch ich erfahren. Diese Zusage Gottes gilt für alle, die ihr Vertrauen auf den großen Gott setzen,

der der Schöpfer des Universums ist, der alles gemacht hat, was da ist. Es gilt für alle, die Ehrfurcht vor dem Wort des Herrn haben.

„Meine Hand hat alles gemacht, was da ist, spricht der HERR. Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort.“

(Jesaja 66, 2)

Wie Gott dem Elenden helfen wird, ist aber Gottes Sache. Und auch diese Erkenntnis kann ich nach vielen Jahren immer noch nachlesen und erfahren - da steht in meinem Poesiealbum der schöne Vers:

„Wie Gott mich durchbringt, weiß ich nicht,

doch eines weiß ich wohl:

dass er, wie mir sein Wort verspricht,

mich durchbringt wundervoll.“

Wer das glaubt, der kann getrost in jeden Tag gehen. Wer sich diesem großen Durchbringer anvertraut, der braucht keine Angst mehr vor der Zukunft haben. Wer darauf vertraut, der weiß sich jeden Tag in Gott geborgen, an den guten und an den bösen Tagen: im Glück und im Unglück. Als junger Mensch und im Alter.

Gestern – heute und in Ewigkeit.

Autor: Jutta Hoffmann


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